Eine Überraschung aus Kanada
Es war am 13. März, als wir eine E-mail aus Kanada erhielten. Conrad Schubert hatte mit uns Kontakt aufgenommen. Er hatte zuhause einen silbernen Becher gefunden, den seine Vorfahren aus Bayern mit in die neue Welt gebracht haben. Das Besondere an dem Becher: Er war graviert mit "Münchner Jäger Verein", "Jagdschiessen" 14.V. 1905.
Unser Vorsitzender Claus Emig hat gleich unsere Chronik gewälzt und tatsächlich das Vereinswappen identifizieren können. Damit hatten wir ein weiteres Zeugnis unserer Vereinsgeschichte aufgespürt und das auch noch aus Kanada, kaum zu glauben!
Doch rund um die Geschichte des Münchner Jägervereins gibt es noch andere kuriose Entdeckungen. Die nächste E-mail kam aus Offingen. Dort wurde ein Abzeichen des Münchner Jägervereins in einem Garten im wahrsten Sinne des Wortes ausgegraben.
Das historische Abzeichen stammt aus dem Jahr 1928. Wie es in den Garten des Kaffee Schmid in Offingen gelangt ist, auf der Durchreise eines Mitglieds oder auf einer Jagdgesellschaft, das lässt sich wahrscheinlich nicht mehr klären. Sicher ist nur, die Mitglieder des Münchner Jägervereins sind weit herumgekommen.
Heute sieht das Abzeichen des Münchner Jägervereins übrigens ganz anders aus und Schiessbecher gibt es auch keine mehr. Die Embleme haben sich immer wieder geändert. Schon die Vorgängervereine, aus denen der Münchner Jägerverein hervorgegangen sein soll, hatten Abzeichen. Hier zum Beispiel das der "Lustigen Jaga".
Eines der ältesten Dokumente des Münchner Jägervereins und eins sehr schönes ist die Erinnerungsnadel zum 25-jährigen Bestehen von 1927.
Nach der Neugründung des Vereins 1949 hat man nur den runden Kranz als Symbol des Münchner Jägervereins von den Abzeichen der Vorgängervereine übernommen.
In den Kranz aus Eichenlaub wurde das Schädelpräparat eines Zehnenders gesetzt, zwischen seinen Stangen das M J V eingraviert.
Zunächst gab es nur Ehrenzeichen und Ehrennadeln, zum Beispiel diese hier, die von 1949 bis 1990 verliehen wurden.
Anfang der 60-er Jahre sollte ein eigenes Vereinszeichen geschaffen werden. Dazu wurde im September 1963 unter den Mitgliedern ein Wettbewerb ausgeschrieben. Auf dem Zeichen sollte auf jeden Fall das Logo "MJV" gut zu lesen sein, außerdem sollte es jagdliche Motive enthalten und einen Zusammenhang mit München zeigen. Entschieden haben sich die Mitglieder für einen Entwurf von Goldschmid Josef Aschka: Ein Abzeichen, das ganz dem Zeitgeschmack der 60-er Jahre entspricht. Es wurde bis 1990 verwendet. Bis 1988 wurden dazu beim Jägerschießen auch passende Schießbecher vergeben.
In der Zeit von 1988 bis 1998 hat der Münchner Jägerverein dann statt der Becher, neue Schießnadeln in Bronce, Silber und Gold verliehen:
1990 wollte man das Vereinsabzeichen modernisieren. Man erinnerte sich an die ursprüngliche, zeitlose Vorlage mit Eichenkranz und Schädel-Präparat. Sie wurde schließlich auch 1999 aufgegriffen, für das aktuelle Jubiläumszeichen "50 Jahre Münchner Jägerverein" und gilt heute noch.